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1996-08-06
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7KB
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151 lines
Path: RRZ.Uni-Koeln.DE!usenet
From: a1586831@athena.rrz.uni-koeln.de (R. Knebler)
Newsgroups: z-netz.telecom.allgemein,de.comm.isdn,de.comm.misc,ping.service,ruhr.general
Subject: Re: Telekom '96 und Gebuehren * PERFIDE!
Date: Mon, 04 Mar 1996 13:20:35 GMT
Organization: Universitaet Koeln
Message-ID: <4hen16$t61@news.rrz.uni-koeln.de>
References: <43092054@luthien.ping.de> <N.121695.185507.11@prs00002.peu.EUnet.de> <18.12.1995/07001/02979@BITBOY.KOROVA.ZODIAC.DE> <63C3WX5hF0B@point89.people-s.people.de> <Dn5Gw8.Guy@localhost.ruhr.de> <JOCHEN.96Feb22113603@mrz.isar.de> <4gjumt$s72@news.rrz.uni-koeln.de> <mozart.09ok@mozart.berlinet.de> <4h0v11$pjq@news.rrz.uni-koeln.de> <mozart.0a1s@mozart.berlinet.de>
NNTP-Posting-Host: a1586831.isdn.uni-koeln.de
X-Newsreader: Forte Free Agent 1.0.82
Thomas Witt lie▀ sich zum Thema Re: Telekom '96 und Gebuehren *
PERFIDE! wie folgt aus:
>In article <4h0v11$pjq@news.rrz.uni-koeln.de> a1586831@athena.rrz.uni-koeln.de (R. Knebler) writes:
>> Thomas Witt lie▀ sich zum Thema Re: Telekom '96 und Gebuehren * PERFIDE! wie folgt aus:
>> Also ich nehme jetzt mal die bislang einzige halbwegs objektive
>> Informationsquelle: das statistische Bundesamt. Lt. deren -
>> zugegebenermassen alten - Warenkorb ist das Telefonieren
>[Rest gel÷scht]
>Irrelevant, da die Studie alt ist. Es gibt noch keine Untersuchungen
>vom Statistischen Bundesamt _seit_ der Einfⁿhrung der Tarifreform.
Also die Meldung ging so etwa Mitte Februar rum. Information war, dass
auf der Grundlage der Telefoniergewohnheiten von 1991 unter
Zugrundelegung der neuen Tarifstruktur eine Erhoehung von ca. 4%
rauskommt.
>> >Betriebswirtschaftliche Notwendigkeit? Lieber Freund, Du hast wohl
>> >zuviel Telekomwerbung gelesen?
>>
>> Nein, ich bin Betriebswirt.
>Macht ja nichts. Ich nicht. Ich denke trotzdem nach.
Davon soll's gluecklicherweise auch noch ein paar andere geben :-).
>> >OrtsgesprΣche SIND nicht so teuer, wie sie die Telekom darstellt. Man
>> >vergleiche hier mit diversen Telefonunternehmen aus dem Ausland.
>>
>> Also hier liegt wohl ein kleines Missverstaendnis vor. Genaugenommen
>> duerfte wohl so ziemlich jedes Festnetztelefonat innerhalb
>> Deutschlands direkte Kosten in der Groessenordnung von 0 DM
>> verursachen.
>Schwachsinn. Alleine die VST's (Vermittelungsstellen) unterliegen so
>einem enormen physikalischen Verschlei▀. Pro Tag werden um die 40
>Millionen Telefonate in Deutschland gefⁿhrt. Da werden die Relais mal
>krΣftig gefordert.
>Eine VST kostet ⁿbrigens ca. 750.000 HDM (Hartverdiente Deutsche
>MΣrker). Und das fⁿr jeden ONKZ-Bereich.
>Davon abgesehen, da▀ Kupferleitungen auch nicht ewig halten.
>Ganz abgesehen von den 100.000 Mann Personalⁿberhang, die die Telekom
>hat und die auch finanziert werden will - und seien es "nur" die
>Abl÷sesummen.
>> Gemeinkostencharakter, d.h. lassen sich nicht eindeutig den
>> Gespraechen zuordnen.
>Natⁿrlich. Wozu denn sonst? Die Telekom verdient damit ausschlie▀lich
>ihr Geld und stellt dafⁿr auch die Technik bereit.
>> Es ist nur eine Frage der Schluesselung, wer
>> Traeger der Kosten ist, und betriebswirtschaftlich ist unbestritten,
>> dass es keinen "richtigen" Schluessel geben kann.
>Doch mein lieber Freund. Die Telekom finanziert sich nΣmlich durch die
>Einnahmen ihrer Telefondienste. Und die zahlen die Endabnehmer.
>> Die von Dir
>> skizzierte Argumentation fuehrt daher zu einer genauso "richtigen"
>> Kostenverteilung wie die Argumentation der Telekom.
>? K÷nntest Du die bitte kurz darlegen?
Tut mir leid. Ich weiss, dass die ganze Sache sicherlich nicht leicht
nachvollziehbar ist, aber ich kann hier im Brett keine Vorlesung ueber
Kosten- und Leistungsrechnung halten. Ich denke aber, dass sich jeder
durch einen Blick in ein Standardwerk zur Kosten- und
Leistungsrechnung (z.B. Kilger, Kloock/Sieben/Schildbach) davon
ueberzeugen kann. Stichworte: Kostenspaltung, Gemeinkosten, Fixkosten,
variable Kosten i.e.S. und i.w.S., sunk costs, Betriebsabrechnung,
Bezugsgroessen, optimaler Ersatzzeitpunkt.
Abgesehen davon ist die Argumentation bezueglich des Verschleisses
schon dadurch hinfaellig, dass zunehmend verschleissfreie digitale
Vermittlungsstellen und Glasfasern eingesetzt werden.
Das Personal laesst sich nicht einem einzelnen Gespraech zuordnen
(Gemeinkostenblock) und ist in kurzfristiger Betrachtung ein
Fixkostenbestandteil.
>> Im Online-Bereich gibt es Inhalteanbieter, Online-Dienste
>> und Netzdienstleister. Alle streiten sich um das Budget, das der
>> Online-Nutzer bereit ist auszugeben. Was der eine nimmt, verliert der
>> andere. Und was der eine nicht nimmt, nimmt der andere. Zugespitzt
>> gesprochen, wenn Telekom die Telefongebuehren nicht erhoeht, dann tuen
>> es die Online-Dienste oder - wahrscheinlicher - die Inhalteanbieter!
>Vollkommen falsch. Die Tarife in Sachen Online-Dienst sind alle im
>Sinken begriffen, da der Kundenkreis immer gr÷▀er wird.
Frag hierzu bitte mal die CIS-Kunden!
>> >10 Stunden im Monat sind 1 Stunde in drei Tagen, sind 20 Minuten am
>> >Tag. Und das fⁿr 2,40, was 10 pf teurer ist als nach der
>> >Gebⁿhrenreform, aber 1,25 DM teuerer ist als VOR der Gebⁿhrenreform.
>>
>> Nach laengerem Nachdenken habe ich leider immer noch nicht kapiert,
>> was Du sagen moechtest :-).
>Es geht (was Du leider weggequotet hast) um den neuen
>Friends&Family-Tarif. Dieser erlaubt 10 Stunden im Monat telefonieren
>fⁿr 24 DM. Damit kostet eine Stunde 2,40 (24 DM / 10 Std). Das ist
>10 pf teurer als der normale - neue - Nebentarif und 1,25 DM teurer
>als vor der Gebⁿhrenreform, wo eine Stunde telefonieren ab 18:00 1,15
>DM gekostet hat. Klar?
Also fuer mich ich das 48 Pf. pro Stunde billiger als der heutige
Freizeittarif und 2,40 DM billiger als der jetzige Tagestarif. Ueber
die Gueltigkeit des Rabatts beim Mondscheintarif (moeglicherweise
negativer Effekt) bestehen noch Unklarheiten.
Im Vergleich zu frⁿher hast Du prinzipiell Recht, verschweigst
allerdings, dass es im Vergleich zum frueheren Tagestarif nur 10 Pf.
pro Stunde teurer ist.
>> >Ja. Aber wir haben momentan den Zustand, da▀ *alle* _unzufrieden_
>> >sind :-)
>>
>> Also alles ist eine Frage der Sichtweise. Insbesondere ob 20 DM
>> monatlich viel oder wenig sind. Aber die letzte Aussage ist definitiv
>> falsch.
>Wohl kaum. Lass sie Dir nochmal durch den Kopf gehen.
Habe ich getan. Wieso sollten die Leute, fuer die es billiger wird
unzufrieden sein?
>Ciao, Thomas.
Gruss Ralf